Biergeschichte
„Ohne Einbeck gäb's kein Bockbier!"
E wie Exportschlager
Schon 1351 wurde Einbecker Bier im Fernhandel erwähnt. Bereits damals war der Bierhandel für die ehemalige Hansestadt be-deutungsvoll. Die haltbaren Einbecker Biere wurden weit über den deutschsprachigen Raum hinaus exportiert. Bis heute lassen sich in der Architektur der historischen Wohngebäude Einbecks Wechselwirkungen zwischen Brau- und Baukunst nachvoll-ziehen.
I wie Inhaltsstoffe
Hopfen, Malz, Wasser und Hefe – mehr braucht es nicht für ein gescheites Bier. Bier wurde im Mittelalter zu jeder Mahlzeit ge-trunken, da das Grundwasser oft verunreinigt war.
N wie Nachgärung
In Lagertanks gärt das Jungbier unter Druck nach und reift, dabei reichert es sich gleichzeitig mit Kohlensäure an.
B wie Bockbier
1614 wurde ein Einbecker Braumeister nach München abgeworben, um dort das „Ainpökische Bier“ zu brauen. Durch die Ver-ballhornung des Namens von „Ainpökisch“ über „Oanpock“ entstand schnell der Name des berühmten Bockbieres. Somit ist die Stadt Einbeck Erfinder und Namensgeber des Bockbieres.
E wie Einbecker Brauhaus
1794: Errichtung der Einbecker Gemeinschaftsbrauerei „Städtische Brauerei“ und Zusammenlegung der Einzelbraurechte. 1851 wurde das erste Bier in Flaschen abgefüllt; von Anfang an gibt es die „Original Einbecker Flasche“. Diese hat sich seitdem nicht geändert. 2015: Die Einbecker Brauhaus AG (seit 1967 unter dieser Firmierung) inverstiert 15 Mio. Euro in modernste Brau- und Abfülltechnik.
C wie Celsius
Die ideale Trinktemperatur liegt zwischen sieben und neun Grad Celsius.
K wie Krug
Martin Luther erhält von Herzog Erich auf dem Reichstag zu Worms einen Krug Einbecker Bier und lobt es mit den Worten:
„Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt“.
Der historische Einbecker Braumeister stellt sich vor:
„Ich bin der Braumeister, der gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Einbeck gelebt hat. Sie müssen sich vorstellen, zu der Zeit gab es über 700 Bürgerhäuser mit einer Braugerechtsam und etwa 450 Buden. Die Braubürger bildeten somit zahlenmäßig die größte Bevölkerungsgruppe in Einbeck. Sie gestalteten auch maßgeblich das städtische Wirtschaftsleben, aber sie bildeten keinen eigenen Berufsstand. Die Brauberechtigten konnten bei der großen Zahl nur ein- bis zweimal im Jahr nach einer durch das Los festgelegten Reihenfolge Bier brauen. Gebraut wurde dann überwiegend im Winterhalbjahr.
Nun aber zu mir: Mit dem zunehmenden Handel und gewerbsmäßiger Produktion wurde das Bier jedoch nicht mehr von Braubürgern allein, sondern auch von einem städtischen Braumeister und seinem Gehilfen hergestellt - und so ein Braumeister bin ich! 1584 hatte ich noch neun Kollegen in Einbeck. Jeder wurde unterstützt von sechs bis acht Gehilfen. Unsere Aufgabe war es, für eine gleichbleibende Qualität, einen gleichbleibenden Geschmack und für eine ausreichende Produktion zu sorgen. Denn inzwischen war das Einbecker Bier so bekannt, dass es im weiträumigen nordeuropäischen Markt vertrieben wurde."