Rahmenplan Walkemühlenweg
Schwerpunkt der städtebaulichen Entwicklung der Stadt Einbeck ist die Innenentwicklung. Daher sind Standorte im bebauten Innenbereich, die untergenutzt sind, die brach liegen oder bei denen Entwicklungsdefizite erkennbar sind, vorrangig zu untersuchen und zu beplanen.
Die Reaktivierung solcher Standorte stärkt die Stadtentwicklung und die zentrale Bedeutung des Mittelzentrums Einbeck. Wohn- und Dienstleistungsstandorte sind zu sichern und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Die Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum ist eine der zentralen Aufgabe der städtebaulichen Entwicklung. Dies muss unterstützt werden durch Angebote im Dienstleistungssektor, insbesondere der Gesundheitsfürsorge. Mit dem demografischen Wandel stehen hierbei zunehmend Bevölkerungsgruppen im dritten Lebensabschnitt im Focus.

Unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gerecht werden
Die Neuordnung des Stadtquartiers (südwestliche Kernstadt) dient der Zusammenführung unterschiedlicher Nutzungsansprüche. Die Fläche am Rand der Kernstadt Einbecks bedarf einer Entflechtung und Neuordnung, um für die brachliegenden und untergenutzten Bereiche neue Impulse zur Entwicklung zu schaffen. Im Vordergrund steht allerdings der hohe Nutzungsdruck auf Grund von
- Erweiterung von am Ort ansässigen Wohneinrichtungen
- wachsende Erschließungsprobleme (Parkraumdruck)
- Bedarf für Wohngebiet auf ehemaligen Gelände der Stadtgärtnerei
- Wiedernutzbarmachung von Konversionsfläche (Pelzveredelung)
Diesen Ansprüchen kann nur gerecht werden, wenn eine geordnete städtebauliche Entwicklung, den Grundzügen nach, vorgezeichnet wird. Der Standort Walkemühlenweg – Deinerlindenweg - Mühlenkanal ist damit eine der größten innerstädtischen Flächen mit die Entwicklungspotential.
Städtebauliches Konzept: Identifizierung und Wohnqualität schaffen
Die Planung verbindet den Walkemühlenweg im Süden und den Deinerlindenweg im Norden, wodurch eine verkehrliche Durchlässigkeit des Gebiets erreicht wird. Durchgangsverkehr kann durch entsprechende Straßengestaltung vermieden werden. Die fußläufige Anbindung nach Süden verbindet den Königsberger Platz mit dem Mühlenkanal.
Die Einfamilienhausbebauung wird überwiegend mit Ringstraßen erschlossen, so dass möglichst keine Wendeanlagen erforderlich werden. Das Konzept erhält die vorhandene Bebauung der Seniorenheime und der Kindertagsstätte Deinerlinde, so dass ein geringer Eingriff in die derzeitigen Nutzungen stattfindet. Ein Grünzug bindet die nicht bebaubaren Flächen der Konversionsfläche ein.
Innerstädtisches Wohnen mit hoher Freiraumqualität
Von dem zentrumsnahen Neubaugebiet sind fast alle Einrichtungen für Kultur, Bildung, Sport und Versorgung im Radius von unter 1.000 m erreichbar. Eine Kindertagesstätte liegt im Quartier und die nahgelegende Geschwister-Scholl-Grundschule ist in maximal 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. In nur 10 Minuten gelangen die Bewohner/-innen in die historische Altstadt Einbecks. Mit der Bushaltestelle "Walkemühlenweg" ist das Gebiet an das Stadtbussystem angebunden.
Privatgärten, Grünzüge, Straßenbäume und der Mühlenkanal bieten herausragende Naherholungsmöglichkeiten. Durch die geplante neue Fußgängerbrücke über den Mühlenkanal sind die südlich gelegenen Kleingärten entlang der Ilmeaue direkt zu erreichen. Die historischen Wallanlagen und der Offiziersgarten liegen auf dem Weg zur historischen Innenstadt. Zudem ist das Gebiet in das weitläufige Wegenetz des Grünzuges Richtung Butterberg bis in die Ortschaft Hullersen eingebunden.
Rahmenplan
Der Rahmenplan versetzt die politisch Handelnden in die Lage, die örtliche Situation einzuschätzen und die Auswirkungen unterschiedlicher Entwicklungsszenarien zu beurteilen. Er wurde im September 2015 durch den Rat der Stadt Einbeck beschlossen und ist damit Grundlage für die weitere Beplanung des Gebietes. Die Schaffung der erforderlichen Baurechte müssen durch die Aufstellung von Bebauungsplänen in mehreren Bauabschnitten geschehen.
Ein nächster Entwicklungsschritt soll im ersten Bauabschnitt mit der Beseitigung des ungenutzten Gebäudebestandes auf dem Areal der ehemaligen Stadtgärtnerei erfolgen (ab 2019).
Ansprechpartner
Jürgen Höper (III.1 Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung) jhoeper@einbeck.de Tel. 05561 916-216