Portrait
Öffentliche Einrichtungen und Vereine
"Das singende Dorf" nannte man Edemissen einst in der Nachbarschaft, und diese ehrenvolle Bezeichnung besteht zu Recht. Schon seit 1889 gibt es in unserem Heimatort einen Männergesangsverein der es stets ernst nahm mit seinen Aufgaben zur Freude der Mitglieder und auch in seiner Ausstrahlung für den ganzen Ort. Alle kulturellen Veranstaltungen werden vom Männergesangsverein musikalisch umrahmt. Beim Maibaum-Aufstellen, bei Feiern für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, bei der Durchführung von Heimatabenden und bei der Gestaltung des Volkstrauertages wirkt der Männergesangsverein mit, und in der Weihnachtszeit werden jung und alt mit Liedern unter dem Weihnachtsbaum erfreut.
Vom 7. bis 9. Mai 1993 feierten unsere Einwohnerinnen und Einwohner und die Freunde des TSV Blau-Weiß von nah und fern den 80. Geburtstag des Sportvereins mit einem großen Zeltfest. Der TSV Blau-Weiß Edemissen kann in den 80 Jahren seines Bestehens auf ein stetes Wachstum zurückblicken. Eingeschlossen in dieses Wachstum waren eine sich ständig vergrößernde Breitenarbeit. Zu erwähnen ist hier die Damengymnastik, das Tischtennis und das Kinderturnen. Rechtzeitig zum 80-jährigen Jubiläum wurden eine Flutlichtanlage, eine Sprunggrube und eine Kugelstoßbahn in Eigenleistung am Sportplatz erstellt.
Unsere Ortsfeuerwehr schützt nicht nur Hab und Gut unserer Bevölkerung, sonder sie pflegt auch die Dorfgemeinschaft. Sie bietet zahlreiche Veranstaltungen für jedermann an.
So wurde eine alte Tradition wieder ins Leben gerufen. Zum 12. Mal wird in diesem Jahr wiederum ein Maibaum aufgestellt. Erna Rehkopf, ein Edemisser Original, hat mit 95 Jahren noch den ersten Kranz gebunden. Heinrich Rosowski schnitzt in jedem jahr für den Maibaum ein Symbol mit der Darstellung des örtlichen Handwerks.
Der Ortsrat lädt die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in jedem Jahr zu einer Seniorenfahrt, einem Heimatabend und einer Weichnachtsfeier ein. Das DRK und der Mitternachtsclub führen hier Theaterstücke und Sketche auf. Besonders wird hier auch die plattdeutsche Heimatsprache gepflegt. Für die kleineren Kinder organisiert der Ortsrat eine Spiel- und Spaß-Woche. Für die Jugendlichen veranstaltet der Jugendclub in jedem Jahr eine Weihnachtsfeier.
Durch die Dorferneuerung und den Kanalbau haben sich die Lebensverhältnisse und räumlicher, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht verbessert. Es ist ein Dorfplatz mit einem Brunnen entstanden, die Nebenstraßen sind wieder zu Dorfstraßen geworden, große asphaltierte Flächen wurden entsiegelt und Bäume wurden gepflanzt. Der ganze Ort wurde durchgrünt und die alte Schuluhr verkündet wieder den Fortgang der Zeit.
Edemissen – Heimat im Grünen! Die Einwohnerinnen und Einwohner, der Ortsrat, der Ortsbürgermeister und die örtlichen Vereine sind ständig bemüht, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger in unserem Heimatort wohlfühlen und das die Heimat liebenswert und lebenswert bleibt.
Freiwillige Feuerwehr Edemissen
Eine sehr wichtige Funktion im Ort erfüllt die Freiwillige Feuerwehr. Der Schutz von Hab und Gut aller Dorfbewohner hängt von der Schlagkraft und schnellen Einsatzbereitschaft der örtlichen Wehr ab. Bei Großbränden ist die gegenseitige Solidarität mit den Wehren der Nachbargemeinden und der Stadt eine Selbstverständlichkeit.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Edemissen erfolgte am 5. Oktober 1934. Der ernannte Wehrführer Albert Eggers hatte zur Gründungsversammlung eingeladen. Zu seiner Freude traten an diesem Tage gleich 39 Männer des Dorfes der Freiwilligen Feuerwehr bei. Um über einen kleinen Kassenbestand zu verfügen, beschloss die Versammlung, pro Mitglied einen monatlichen Beitrag von 10 Pfennig zu erheben. Zum stellvertretenden Wehrführer ernannte die Versammlung Walter Meyer, zum Löschmeister Richard Bertram sen. In den Jahren von 1938 bis 1949 übernahm Richard Bertram das Kommando über die Wehr. In dieser Zeit, nämlich 1943, musste die Edemisser Wehr u.a. auch zur Brandbekämpfung der Großbrände in Hannover ausrücken, welche durch die alliierten Bombenangriffe auf Hannover ausgelöst worden waren.
Viel Männer des Dorfes waren zum Kriegsdienst in der Wehrmacht einberufen worden. Aus diesem Grund kam es 1942 zur Aufstellung einer Jugendfeuerwehr in Edemissen, ebenfalls unter dem Kommando von Richard Bertram.
Am 10. April 1945 kam es zur Verteidigung Edemissens gegen die zur Elbe vorrückenden amerikanischen Truppen. Durch Beschuss wurden etliche Gehöfte und Häuser in Brand gesetzt. In der Mitte des Dorfes war die Feuerwehrspritze im Stallgebäude von Albert Bode untergestellt. Auch dieses Gebäude wurde in Brand geschossen und brannte ab. Mit dem Gebäude verbrannte auch die Edmisser Feuerwehrspritze. Ein Löschen der Brände im Dorf war somit nicht mehr möglich.
Nach Rücktritt des alten Brandmeisters kam es dann 1949 zur Wahl von August Rehkopf zum neuen Ortsbrandmeister von Edemissen. Dieses Amt hat er dann 31 Jahre lang mit voller Hingabe und ständiger Einsatzbereitschaft zum Wohle unseres Ortes ausgeübt. Als sein Nachfolger wurde dann 1980 sein Sohn Ernst-August Rehkopf zum neuen Brandmeister gewählt. Auch er setzt sich bis heute voll für die Belange seiner Wehr ein und möchte schon wegen der Familientradition nicht hinter seinem Vater zurückstehen.
1972 wurde der Wehr ein neues Feuerwehr-Gerätehaus mit einbautem Schulungsraum durch Bürgermeister Willi Uhde übergeben. Das Gerätehaus war als Anbau an die ehemalige Schule, dem heutigen Dorfgemeinschaftshaus, errichtet.
Reit- und Tennisverein Leinetal
Auf Initiative von Rolf Junge gründete im Mai 1980 eine Anzahl am Reitsport interessierte Personen den Reitverein Leinetal mit Sitz in Edemissen und wählten Rolf Junge zum Vorsitzenden des Vereins. In den Folgejahren konnte der Verein durch eine Tennis- und Sqash-Abteilung erweitert werden.
Im Gründungsjahr 1980 ließ der Vereinsvorsitzende auf seiner Ackerfläche an der Drift eine Reithalle mit Nebengebäuden errichten. Für ein gemütliches Beisammensein nach der reitsportlichen Betätigung ist eine "Ponystube" in das Gebäude eingebaut. Diese wird auch gastronomisch betrieben. Seit Bestehen des Vereins sind einige Springturniere durchgeführt worden. Die jeweils im Herbst veranstalteten Reitjagden fanden schon mehrere Male als Schleppjagden mit der bekannten "Niedersachsen-Meute" unter großer Beteiligung statt. Außerdem wird Reit- und Voltigierunterricht erteilt.
Männergesangsverein Edemissen von 1889
Im Jahr 1889 erfolgte die Gründung des Vereins. So konnte 1949 das 60-jährige Bestehen und im Jahr 1989 sogar schon das 100-jährige Bestehen des Männergesangvereins in würdiger Form mit einem großen Zeltfest gefeiert werden. Seit 1955 ist der Verein Mitglied in der Sängergruppe Grubenhagen. Im gesellschaftlichen Leben unseres Ortes hat der Gesangverein eine herausragende Bedeutung. Der Verein trägt dazu bei, das kulturelle Leben in unserem Dorf zu bereichern und das deutsche Liedgut zu erhalten.
Sein Mitwirken bei der Weihnachtsfeier für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger unseres Dorfes sowie bei der Gedenkfeier am Ehrenmal anlässlich des Volkstrauertages zur Erinnerung an die in den zwei Weltkriegen gefallen Söhne unserer Ortschaft, soll besonders gewürdigt werden.
Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverein Edemissen
Dem Ortsverein Edemissen haben sich etwa 65 Frauen unseres Dorfes angeschlossen. Viele von ihnen haben eine Grundausbildung in Erster Hilfe erhalten. Diese Ausbildung erfolgte unter Aufsicht eines Arztes durch Ausbilder des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes. Auch an den Blutspende-Aktionen beteiligen sich immer wieder eine Reihe von Mitgliedern. Für eine 25-jährige Mitgliedschaft konnte schon vielen Mitgliedern die silberne Ehrennadel des Landesverbandes Niedersachsen verliehen werden. Andere Mitglieder des Ortsvereins wurden sogar für eine 40-jährige Treue zum Verband und für den Dienst am Nächsten mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes entwickelt die verschiedensten Aktivitäten, um den Zusammenhalt der Mitglieder zu festigen und darüber hinaus Frauen des Dorfes einen gesellschaftlichen Rahmen anzubieten.
TSV Blau Weiß Edemissen
Der TSV Edemissen, 1912 als MTV Edemissen gegründet, war zunächst in seiner Funktion auf das Turnen beschränkt. Die Turnübungen konnten auf einem der beiden im Dorf vorhandenen Säle stattfinden. Während der beiden Weltkriege ruht der Sportbetrieb.
Ein von der Gemeinde angepachtetes Stück Grünland, welches allerdings sehr uneben war, ließ Lauf- und Springübungen zu. Es konnte auch von der Schuljugend genutzt werden. In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg waren auf dem Platz die verschiedensten Hindernisse aufgebaut. Dort wurde damals die SA trainiert. Auch ein Schießstand war für Schießübungen in den Berg gebaut worden.
Etwa ab 1948 wurden die sportlichen Tätigkeiten des TSV wieder stark aktiviert. Große Verdienste hieran hatte ein aus Schlesien vertriebener Sportler namens Richard Wagner. 1955 konnte die Gemeinde Edemissen das bisher gepachtete Grünland käuflich erwerben. Nach dem Erwerb übergab die Gemeinde diese Fläche an den Turn- und Sportverein und schloss mit diesem eine vertragliche Vereinbarung über die Nutzung des Geländes als Sportplatz ab. Um den unebenen Platz für Ballspiele bespielbar zu machen, haben alle Mitglieder und Freunde des TSV in mühseliger Arbeit und ungezählten Arbeitsstunden die Fläche hergerichtet. Im Ort bildeten sich mehrere Fußballmannschaften und trainierten in den verschiedensten Klassen auf dem Platz. In der Folgezeit wurde der Platz mit Umkleidekabinen und einer Flutlichtanlage ausgestattet.
Im Jahr 2001 wurde das Sportheim in Eigenleistung mit einem Satteldach aufgestockt, um einen Gemeinschaftsraum für den TSV zu gewinnen.
Schützenverein Edemissen
Am 30.06.1958 versammelten sich 20 Männer des Dorfes, alle mit Interesse am Schießsport und gründeten den Schützenverein Edemissen. Nach und nach soll eine zünftige Bekleidung, wie Schützenrock, Hut mit Gamsbart usw. angeschafft werden. Der Verein will damit bei Vereinstreffen und Festumzügen ein einheitliches Bild bieten.
1958 erfolgt auch die Aufnahme in den Solling-Schützenbund. Zunächst galt es aber, die notwendige Ausrüstung für einen Schützenverein anzuschaffen, wie z.B. Gewehr, Gewehrschrank, Aufleger u.a. Um den Schießsport interessant und für die Jugend des Dorfes anziehend zu machen, gehören auch Königskette und andere Schießauszeichnungen dazu.
1971 schenkt der Vereinswirt Willi Ernst dem Verein ein neues Luftgewehr. Eine Fahnenweihe für die im Februar 1978 gekaufte Fahne erfolgt am 29. September 1978 verbunden mit einem öffentlichen Schützenball. Ab Januar 1979 werden auch Damen in den Vereinen aufgenommen. 1983 wird zum 25-jährigen Jubiläum ein Schützenfest im Zelt gefeiert. 1987 erreicht der Verein 100 Mitglieder.
Schießübungen werden in den verschiedenen Abteilungen und Klassen ausgetragen und bewertet. Im Jahr 2000 hat der Verein trotz allgemein vorherrschender Vereinsmüdigkeit noch die stolze Zahl von 96 Mitgliedern.
Mitternachtsclub
Am 1. Mai 1979 wurde der "Mitternachtsclub" gegründet. Der Club besteht aus 18 Mitgliedern. Als 1. Vorsitzende wurde Uschi Riemenschneider einstimmig gewählt. Zweck und Aufgabe des Clubs sind die Pflege der heimatlichen Bräuche und Sitten, Pflege des Liedgutes, Menschen durch Theaterstücke erfreuen, Pflege der Heimatsprache und Pflege volkstümlicher Geselligkeit und des Humors.
Ernst-August Halbfaß